Zentrum für Menschen mit geistiger Behinderung

Entdecken Sie die Gesichter des Herz-Jesu-Hauses Kühr

Die Gesichter im Jubiläumsjahr 2022

Katharina und Markus Schlötter | August

Mein Name ist Katharina Schlötter und ich bin 64 Jahre alt. Markus ist unser drittes Kind

und lebt schon seit 2004 im Herz-Jesu-Haus. Von Geburt an ist er durch einen Chromosomenschaden geistig behindert. Mit drei Jahren kam dann noch Epilepsie hinzu, die allerdings heute geheilt zu sein scheint.

Mein Mann und ich sind selbständig mit einem Gartenbaubetrieb, den wir in diesem Sommer an unsere Tochter übergeben. Wir mussten früher immer ziemlich früh raus. Markus und seine beiden älteren Schwestern wären so häufig allein gewesen und das war wegen seiner Epilepsie natürlich nicht möglich.

Also haben wir uns dazu entschlossen, Markus im Herz-Jesu-Haus anzumelden. Nachdem er für einige Jahre in verschiedenen Wohngruppen im Kinder- und Jugendbereich gewohnt hat, lebt Markus nun in einer Außenwohngruppe in Niederfell. Das Projekt „Wohnen in der Gemeinde“ hat das möglich gemacht und wir sind alle sehr glücklich darüber.

Markus braucht eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung und das wird hier gewährleistet, so dass wir beruhigt sein können.

Unser Sohn arbeitet in der Werkstatt und hat dort eine ganze Reihe Aufgaben mit viel Abwechslung und auch immer weiterwachsenden Anforderungen. So arbeitet das Team zum Beispiel fest für eine größere Bäckerei und sorgt mit für einen reibungslosen Arbeitsablauf.

Markus kann zwar einerseits gut sprechen, aber er braucht trotzdem eingehende Betreuung im Alltag. Alle zwei Wochen kommt Markus übers Wochenende zu uns nach Hause, genau wie in den Ferien. Seit einigen Monaten fragt er uns, wann er denn wieder „nach Hause“ fährt – und er meint dann das Herz-Jesu-Haus.

Ein besseres Zeichen dafür, dass er dort genau richtig aufgehoben ist, kann es doch gar nicht geben!

Für mich ist es ganz logisch, dass ich mich selbst auch engagiere: seit 10 Jahren bin ich Vorsitzende des Eltern- und Betreuer-Beirates. Wir beraten Eltern und Angehörigen und vermitteln da, wo es nötig ist, zwischen den Eltern und der Einrichtung.

Viel Anlass dazu gibt es aber zum Glück nicht, das Verhältnis ist sehr gut.

Wir sind wir sehr froh, Teil des Herz-Jesu-Hauses zu sein und sind dankbar, dass unser Sohn dort so gut aufgehoben ist.